(ggT)
Definition: Der
größte gemeinsame Teiler von zwei oder mehreren Zahlen ist die größtmögliche
Zahl, die Teiler von allen gegebenen Zahlen ist.
Bezeichnung:
Man bestimmt den größten gemeinsamen Teiler mehrerer Zahlen, indem man
diese zunächst in Primfaktoren zerlegt und danach bildet das Produkt der
gemeinsamen Primfaktoren mit dem kleinsten Exponenten.
z.B.
210 2 105 3 35 5 7 7 1 340 2 170 2 85 5 17 17 1
[kgV]
Definition: Das kleinste gemeinsame Vielfache von zwei oder mehreren Zahlen ist die kleinstmögliche Zahl, die Vielfache von allen gegebenen Zahlen ist.
Bezeichnung:
Man bestimmt das kleinste gemeinsame Vielfache
mehrerer Zahlen, indem man diese zunächst in Primfaktoren zerlegt und danach
bildet das Produkt aller vorkommenden Faktoren mit dem höchsten Exponenten.
60 | 2 30 | 2 15 | 3 5 | 5 1 | 24 | 2 12 | 2 6 |
2 3 | 3 1 |
z.B. :
a, Primzahlen:
Definition: Diejenigen natürlichen Zahlen, die genau zwei Teiler haben (1 und sich selbst), nennt man Primzahlen. Die Zahl 1 ist keine Primzahl.
z.B.: 2;3;5;7;11;13;17;19;23;29...
b, Relativ Primzahlen:
Definition: Ist der größte gemeinsame Teiler von zwei positiven ganzen Zahlen gleich 1, so sagt man, dass diese Zahlen teilerfremd oder relativ prim sind.
= 1 Þ a
und b sind relativ prim
z.B.: (5;11) = 1 5 und
11 sind relativ prim
(8;9) = 1 8 und 9 sind
relativ prim
a, Addition: Die Addition
von reellen Zahlen ist kommutativ und assoziativ:
-
kommutativ (vertauschbar)
Bei der Addition von zwei Zahlen darf man die
Reihenfolge der beiden Zahlen vertauschen, ihre Summe bleibt dabei unverändert.
-
assoziativ (anders verbindbar)
Werden mehrere Zahlen addiert, so darf man die Zahlen
auf beliebige Weise gruppieren.
b, Multiplikation:
kommutativ, assoziativ, distributiv
-
kommutativ:
Bei der Multiplikation von zwei Zahlen darf man
die Reihenfolge der Zahlen vertauschen, ihr Produkt bleibt unverändert.
-
assoziativ:
Werden mehrere Zahlen miteinander multipliziert,
so darf man dabei die Zahlen auf beliebige Weise gruppieren.
-
distributiv: (verteilbar)
Wird eine Summe von reellen Zahlen mit einer reellen Zahl multipliziert, so
ist das Ergebnis gleich der Summe der Produkte aus den einzelnen Summanden und
dieser reellen Zahl.
a, Eine Zuordnung wird direkt proportional
genannt, wenn der Quotient der zusammengehörenden Paare konstant ist.
konstant
y ~ x
x: Anzahl der
Blumen |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
y: Preis (Ft) |
150 |
300 |
450 |
600 |
750 |
900 |
1050 |
Der Graph der direkten Proportionalität ist eine Ursprungsgerade.
y
x
b, Eine Zuordnung wird indirekt/umgekehrt proportional genannt, wenn das
Produkt der zusammengehörenden Paare konstant ist..
konstant
x: Anzahl der
Teilnehmer |
1 |
2 |
4 |
8 |
10 |
y: Fahrkosten
pro Kopf (Ft) |
8000 |
4000 |
2000 |
1000 |
800 |
Der Graph der umgekehrten/indirekten Proportionalität ist eine Hyperbel.
y
x
Eine reelle Zahl a wird mit n potenziert, wenn sie n-mal mit sich selbst
multipliziert wird.
heißt Potenz
a ist die Basis
n ist der Exponent
ist ein Produkt aus n
Faktoren, wobei alle Faktoren a sind
a,
Aus der Definition der Potenzen (eine reelle Zahl a wird mit n potenziert,
wenn sie n-mal mit sich selbst multipliziert wird) und aus der kommutativen und
assoziativen Eigenschaft der Multiplikation folgt, dass man ein Produkt
faktorenweise potenzieren kann.
b,
Aus der Definition der Potenzen und aus der Regel, wie man Brüche
miteinander multipliziert (Zähler mit Zähler, Nenner mit Nenner) folgt, dass
man einen Bruch potenzieren kann, indem man den Zähler und den Nenner
potenziert.
c,
Man potenziert Potenzen, indem man die Basis übernimmt und die Exponenten
multipliziert.
Die Quadratwurzel aus einer nichtnegativen Zahl a ist eine solche
nichtnegative Zahl, deren Quadrat gleich a ist.
In Formeln:
,da
und
z.B.:; da
und
nicht definiert
Rationale Zahlen (Q) sind alle Zahlen von der Form , wobei a und b ganze Zahlen sind und
ist.
z.B.: ;
;
Rationale Zahlen in Form eines Dezimalbruches können endlich oder unendlich
periodisch sein.
Jede zusammengesetzte Zahl lässt sich von der Reihenfolge abgesehen
eindeutig als ein Produkt von Primzahlen aufschreiben.
z.B.:
72 3 24 3 8 2 4 2 2 2 1 72 2 36 3 12 2 6 3 2 2 1
ist irrational, wenn
man sie nicht als Quotient von zwei ganzen Zahlen aufschreiben kann.
Beweis
(indirekt):
Annahme: ist eine rationale
Zahl, sie lässt sich in der Form
darstellen.
ist eine gerade Zahl Þ
muss ebenfalls eine
gerade Zahl sein, das ist aber nur dann der Fall, wenn a selber eine gerade
Zahl ist, das heißt:
, wobei
Damit
ist auch eine gerade
Zahl Þ b muss auch eine gerade Zahl sein. So müssen a
und b gleichzeitig gerade Zahlen sein, dann können sie nicht teilerfremd sein Þ Widerspruch zur Annahme Þ
ist keine rationale
Zahl
a, Null ist?
b,
eine negative ganze Zahl ist?
c,
eine rationale Zahl ist?
,
,
a, Wenn der Wurzelexponent n eine gerade
Zahl ist:
Die n-te Wurzel aus einer nichtnegativen Zahl a ist eine solche nichtnegative Zahl, deren n-te Potenz gleich a ist.
b, Wenn der Wurzelexponent n eine ungerade
Zahl ist:
Die n-te Wurzel aus einer (reellen) Zahl a
ist eine solche Zahl, deren n-te Potenz a ist.
, weil
, weil
und
,
, weil
a,
, falls n gerade ist:
falls n ungerade ist:
Da alle beide Seiten nichtnegativ sind,
ist die Potenzierung der Ausdrücke eine äquivalente Umformung:
b,
, sonst a und b wie oben
c,
Erklärung der Abkürzungen:
LS = linke Seite
RS = rechte Seite
PG = Potenzgesetz
Die
Normalform einer reellen Zahl:
, wobei
eine Zahl zwischen 1
und
,
und k eine ganze Zahl ist.
k – Charakteristik (sie gibt die Größenordnung der
Zahl an)
Jede Zahl kann in Normalform geschrieben werden.
Unter dem Logarithmus einer positiven Zahl b zur
Basis a versteht man den Exponenten, mit dem a potenziert b ergibt.
Bemerkungen:
Nach der Definition des Logarithmus können wir folgende Zusammenhänge
aufschreiben und bei den einzelnen Beweispunkten verwenden (*).
Für
a,b,c gelten folgende:
a, Der Logarithmus eines Produktes
I. nach
der Definition des Logarithmus II.
mit der
Anwendung des Potenzgesetzes
Aus I und II
Die Exponentialfunktion ist streng
monoton. Die Basen sind gleich (aber ungleich 1) Þ Die Exponenten müssen auch gleich sein.
ß
Der Logarithmus eines Produktes ist gleich der Summe der Logarithmen der
Faktoren.
b, Der Logarithmus eines
Quotienten
I. nach
der Definition des Logarithmus
II. mit Hilfe des Potenzgesetzes:
Aus I und II
ß Die Exponentialfunktion ist streng
monoton.
Der Logarithmus eines Quotienten ist gleich der Differenz aus dem
Logarithmus des Dividenden und dem Logarithmus des Divisors.
c, Der Logarithmus einer Potenz
I. nach der
Definition des Logarithmus
II. mit Hilfe des
Potenzgesetzes:
Aus I und II
ß Die Exponentialfunktion ist streng
monoton.
Der Logarithmus einer Potenz ist gleich dem Produkt aus dem Logarithmus der
Potenzbasis und dem Potenzexponenten.
,
ist
die allgemeine, auf Null reduzierte Form der Gleichung zweiten Grades.
Wir führen äquivalente Umformungen durch:
a ausklammern
quadratisches Ergänzen
gemeinsamer Nenner
falls
,(
gilt immer)
(heißt Diskriminante)
III. binomische Formel
gemeinsamer Nenner
Ein Produkt ist Null, wenn einer der Faktor Null ist:
|
|
Sie kommt in der Lösungsformel der Gleichung zweiten Grades vor.
Diskriminante:
was unter der Wurzel steht
Um die Gleichung
lösen zu können, muss gelten:
Die Diskriminante entscheidet über die Anzahl der Lösungen:
D>0
Es gibt zwei verschiedene Lösungen.
D=0
Es gibt eine (zwei gleiche| zusammenfallende) Lösung(en).
D<0
Es gibt keine reelle Lösung.
I.
Methode:
Normalform der Gleichung zweiten
Grades Produktform der Gleichung zweiten Grades
Die
Koeffizienten des linearen Gliedes müssen gleich sein.
Die
konstanten Glieder müssen auch gleich sein.
II.
Methode:
Die quadratische Gleichung:
besitzt die Lösungen , wobei
gelten muss.
Das arithmetische Mittel:
Unter dem arithmetischen Mittel zweier nicht negativen reellen Zahlen versteht man die Hälfte der Summe der angegebenen Zahlen.
Das geometrische Mittel:
Unter dem geometrischen Mittel zweier nicht negativen reellen Zahlen
versteht man die Wurzel aus dem Produkt der angegebenen Zahlen.
Das arithmetische Mittel ist immer
größer oder gleich dem geometrischen Mittel.
/Gleichheit
besteht, wenn die zwei Zahlen
gleich sind./
Beispiel:
a, der Abstand eines Punktes von einer Geraden;
b, der Abstand zweier parallelen Geraden;
c, der Abstand eines Punktes von einer Ebene;
d, der Abstand von zwei parallelen Ebenen ?
a, Der Abstand eines Punktes von einer Geraden:
aus dem Punkt wird auf die Gerade ein Lot gefällt, der Abstand ist die Länge
der Strecke zwischen dem Punkt und der Geraden.
Abstand ist 0
b, Der Abstand zweier parallelen Geraden:
aus irgendwelchem Punkt der ersten Geraden wird auf die andere Gerade das Lot
gefällt, der Abstand ist die Länge der Strecke des Lotes zwischen den beiden
Geraden.
c, Unter dem Abstand eines Punktes von der
Ebene versteht man die Länge des Lotes aus dem Punkt auf die Ebene.
. E Abstand P .P
Abstand ist 0
d, Der Abstand zweier paralleler Ebenen:
aus einem beliebigen Punkt der einen Ebene wird auf die andere Ebene das Lot
gefällt. Die Länge dieses Lotes ist der Abstand.
Definition: Zwei Geraden sind windschief, wenn sie
keinen gemeinsamen Punkt haben, aber auch nicht parallel sind. Die windschiefen
Geraden liegen nicht in derselben Ebene.
Es gibt nur eine Gerade, die beiden
windschiefen Geraden senkrecht schneidet. Diese Gerade nennt man die normale
Transversale (Orthogonale) der beiden windschiefen Geraden.
Wenn man durch jede windschiefe Gerade
eine zur anderen Gerade parallele Ebene legt, dann ist der so entstandene
Abstand der zwei Ebenen gleich dem Abstand der zwei windschiefen Geraden.
a, einer Geraden mit einer Ebene?
b, zweier Ebenen?
Voraussetzungen:
I.
Unter
dem Neigungswinkel zweier Geraden versteht man den kleineren eingeschlossenen
Winkel.
II.
Wenn
die Geraden senkrecht aufeinander stehen, dann ist der Neigungswinkel 90°.
III.
Die
gefragten Neigungswinkel kann man auf diese Definition zurückführen.
a, Wenn die Gerade senkrecht auf die Ebene steht, also senkrecht auf alle solche Geraden der Ebene, die durch den Schnittpunkt der Geraden und der Ebene verlaufen, dann ist der Neigungswinkel 90°.
Wenn die Gerade parallel zu der Ebene ist, dann ist der Neigungswinkel 0°.
. . e
Die Gerade e wird senkrecht
auf die Ebene projektiert: e’. Der Neigungswinkel der Geraden mit der Ebene
wird der Winkel zwischen der Geraden e und der projizierten Geraden e’.
Wenn die Gerade die Ebene schneidet, aber steht
nicht senkrecht darauf:
b, Wenn die zwei Ebenen parallel sind, dann ist der Neigungswinkel 0°.
Wenn die zwei Ebenen nicht parallel
sind, dann besitzen sie eine gemeinsame Schnittgerade s. In einem beliebigen
Punkt P der Schnittgeraden errichtet man die Senkrechten k und l auf der
Schnittgeraden in beiden Ebenen.
Der
Neigungswinkel der Ebenen ist der Neigungswinkel dieser zwei Senkrechten (k
und l).
Der Neigungswinkel ist unabhängig von der Wahl des
Punktes P.
Definition: Zwei Geraden sind windschief, wenn sie
keinen gemeinsamen Punkt haben, aber auch nicht parallel sind. Sie liegen nicht
in derselben Ebene.
Man konstruiert die Gerade e’, die durch
einen beliebigen Punkt P der Geraden f verläuft und zu der gegebenen Gerade e parallel ist. Der Neigungswinkel
zweier windschiefen Geraden ist der Neigungswinkel der Geraden e’ und f.
Definition: Zwei Figuren sind kongruent, wenn es solche Kongruenzabbildung gibt, welche die eine
Figur in die andere Figur überführt.
Kongruente Transformationen:
I.
Achsenspiegelung
II.
Punktspiegelung
III.
Drehung
IV.
Verschiebung
V.
alle
Verkettungen von dieser Abbildungen
Das Zeichen der
Kongruenz:
Die Grundfälle
der Kongruenz von Dreiecken:
Zwei Dreiecke sind kongruent, wenn
I.
–
die entsprechenden Seiten des Dreiecks gleich II.
–
zwei – zwei Seiten und der von ihnen III.
–
zwei – zwei Seiten und der längeren Seite IV.
–
eine Seite und die anliegenden Winkel gleich |
|
a, nach der Anzahl der
parallelen Seiten
b, nach der Gleichheit der
Seiten
Jedes Viereck hat: - 4 Seiten (a,b,c,d)
- 4 Eckpunkte (A,B,C,D)
- 4 Winkel
- 2 Diagonalen (e,f)
a, Aufteilung nach der Anzahl der parallelen Seiten
1.
–
Trapez: hat ein paralleles Seitenpaar
2.
–
Parallelogramm: hat zwei parallele Seitenpaare.
Jedes Parallelogramm ist gleichzeitig ein Trapez
AB||CD AB=CD
BC||AD BC=AD
Spezielle Parallelogramme: -
Quadrat
-Rechteck
-Rhombus(=
die Raute)
Bemerkung:
Quadrat:
Rechteck:
Rhombus:
b, Aufteilung
nach der Gleichheit der Seiten
1.
Zwei
– zwei gegenüberliegende Seiten sind gleich:
Spez.: Rhombus
Rechteck
Quadrat
2.
Zwei
– zwei benachbarte Seiten sind gleich
|
Spez.: Rhombus
Quadrat
3.
Alle
Seiten sind gleich
Spez.: Quadrat
SEHNENVIERECK: ein Viereck, dessen Seiten Sehnen eines
Kreises sind, nennt man Sehnenviereck.
Die Beziehung zwischen den Winkeln
eines Sehnenvierecks:
Satz: In jedem Sehnenviereck beträgt die Summe
der gegenüberliegenden Winkeln 180°.
Kehrsatz: Ist in einem Viereck die Summe der
gegenüberliegenden Winkel 180°, so ist das Viereck ein Sehnenviereck.
Spezielle
Sehnenvierecke:
-Quadrat, Rechteck, symmetrisches Trapez
D G H C O F A E B
TANGENTENVIERECK: ein Viereck,
dessen Seiten
Tangenten eines Kreises sind, nennt man
Tangentenviereck.
Die Beziehung zwischen den Seiten
eines Tangentenvierecks:
Satz: In jedem Tangentenviereck sind die Summen
der gegenüberliegenden Seiten gleich.
AB+CD=BC+DA
Kehrsatz:
Sind in einem Viereck die Summen der gegenüberliegenden Seiten gleich, so ist
das Viereck ein Tangentenviereck.
Spezielle
Tangentenvierecke:
-Quadrat,
Rhombus, Deltoid
a, bei einem Parallelogramm
b, bei einem Trapez
c, bei einem Dreieck
Berechnen Sie die Länge der
Mittellinie, wenn die Seitenlängen gegeben sind!
a, Die Mittellinie eines Parallelogramms:
Definition: Die Mittellinie eines Parallelogramms ist
die Verbindungsstrecke der Mittelpunkte der zwei gegenüberliegenden parallelen
Seiten. (Jedes Parallelogramm hat zwei Mittellinien)
E; F; G; H – Halbierungspunkte EG; FH – Mittellinie
D G C
H F
A E B
Satz:
Die Mittellinie
verläuft parallel zu den nicht halbierten
Seiten des Parallelogramms. Sie ist genau so lang, wie die zwei parallelen
Seiten des Parallelogramms.
EG||BC||AD und
EG=BC=AD
HF||AB||CD und
HF=AB=CD
Beweis:
H und F sind
Mittelpunkte der Seiten AD und BC Þ AH =BF
Gleichzeitig sind AH und BF parallel Þ ABFH ist ein Parallelogramm ÞAB||HF und AB=HF
Analog kann man
der Beweis für die Mittellinie EG führen.
b, Die Mittellinie eines Trapezes:
Definition: Die Mittellinie eines Trapezes ist die Verbindungsstrecke der Mittelpunkte der beiden Schenkel.
E;F – Halbierungspunkte
EF – Mittellinie
Satz:
Die Mittellinie eines Trapezes verläuft parallel zu den zwei parallel liegenden Seiten des Trapezes (zu den Basen). Ihre Länge ist gleich dem arithmetischen Mittel der Basenlängen.
EF||AB||CD und
Beweis:
Das Trapez wird an F gespiegelt. Nach den Eigenschaften der Spiegelung ist das Viereck AD’A’D ein Parallelogramm mit der Seitenlänge a + c. EE’ ist die Mittellinie des Parallelogramms AD’A’D Þ EE’ = AD’ und
c, Die Mittellinie eines
Dreiecks:
Definition: Die Mittellinie eines Dreiecks ist die Verbindungsstrecke der Mittelpunkte zweier Seiten eines Dreiecks. Jedes Dreieck hat drei Mittellinien.
D; E; F –Halbierungspunkte DE; EF; FD – Mittellinien
Satz:
Die Mittellinie des Dreiecks verläuft parallel zu der nicht halbierten Seite, ihre Länge ist gleich der Hälfte der nicht halbierten Seite.
Beweis:
Das Dreieck wird an E gespiegelt: Parallelogramm ABA’C. FF’ ist Mittellinie des Parallelogramms. Þ FF’=AB und FF’||AB
2 EF=AB und EF||AB
Analog kann man
den Beweis für DE und FD führen.
Die Menge aller Punkte der
Ebene, die gleich weit
von zwei gegebenen Punkten A und B entfernt sind, ist die Mittelsenkrechte der
Strecke, die diese Punkte verbindet.
Die Menge aller Punkte des
Raumes, die gleich weit
von zwei gegebenen Punkten A und B entfernt sind, ist die Ebene, die senkrecht
auf der Geraden AB steht und durch die Mitte der Strecke AB geht (die
mittelsenkrechte Ebene).
b, Geben Sie die Menge aller Punkte der Ebene (des Raumes) an, die gleich weit von zwei gegebenen Geraden entfernt sind.
Die Menge aller Punkte der
Ebene, die gleich weit
von zwei gegebenen Geraden g und h entfernt sind, bildet die Winkelhalbierende
W und W’ der Winkel.
Anmerkung:
Sind die zwei Geraden parallel, so ist die gesuchte Punktmenge die Mittelparallele die beiden Geraden.
Die
Menge aller Punkte des Raumes, die gleich weit von zwei gegebenen Geraden g und h entfernt sind, besteht
aus zwei Ebenen, die durch den Schnittpunkt der beiden Geraden gehen und mit den beiden Geraden gleich große Winkel
bilden (die Winkelhalbierenden Ebenen).
Anmerkung:
Sind die Geraden parallel, so ist die
gesuchte Punktmenge eine Ebene, die parallel zu den beiden Geraden ist, den
Abstand der Geraden halbiert und senkrecht zu der von g und h bestimmten Ebene
ist(die mittelparallele Ebene).
a, die Menge aller Punkte der Ebene (des Raumes), die gleich weit von drei gegebenen Punkten entfernt sind.
Die Menge aller Punkte der Ebene, die gleich weit von drei gegebenen - nicht kollinearen - Punkten (A, B und C) entfernt sind, hat ein einziges Element: den Mittelpunkt des Umkreises des durch die drei Punkte bestimmten Dreiecks.
Anmerkung:
Sind die Punkte
kollinear, so ist die gesuchte Punktmenge:.
Die Menge aller
Punkte des Raumes, die gleich weit
von drei gegebenen, nicht kollinearen Punkten (A, B und C) entfernt sind, ist
eine Gerade, die senkrecht auf der Ebene (die durch diese Punkte bestimmt ist)
steht und durch den Umkreismittelpunkt des Dreiecks ABC geht.
Anmerkung:
Sind diese Punkte
kollinear, so ist die gesuchte Punktmenge: .
b, die Menge aller Punkte einer Ebene, die von drei gegebenen Geraden der Ebene gleich weit entfernt sind.
Die Menge aller Punkte einer Ebene, die von drei gegebenen, paarweise nicht parallelen
Geraden (g, h und i) der Ebene gleich weit entfernt sind, besteht aus 4
Punkten, dem Inkreismittelpunkt und den drei Ankreismittelpunkten des Dreiecks,
das durch die drei Geraden bestimmt ist.
Anmerkungen:
Sind zwei von den
Geraden parallel, so besteht die gesuchte Punktmenge aus zwei Punkten: den
Schnittpunkten der Mittelparallelen von g und h mit den Winkelhalbierenden der
Winkel Ð(g; i) bzw.
Ð(h; i).
Sind alle drei Geraden
parallel, so ist die gesuchte Punktmenge: .
In einem Dreieck schneiden
sich die Mittelsenkrechten der Seiten in einem Punkt, dieser Punkt ist der
Mittelpunkt des Umkreises.
Beweis:
Es seien m, n und
p die Mittelsenkrechten der Seiten AB, BC , CA.
da die
Mittelsenkrechte p ist die Menge aller Punkte, die gleich weit von A und C
entfernt sind.
Somit ist O
gemeinsamer Punkt für die drei Mittelsenkrechten des Dreiecks.
Da gilt, ist O der Mittelpunkt eines Kreises, der durch A, B und
C geht (Umkreis des Dreiecks). Der Radius des Umkreises ist
.
In einem Dreieck schneiden
sich die inneren Winkelhalbierenden in einem Punkt, dieser Punkt ist der
Mittelpunkt des Inkreises.
Beweis:
Es seien u, v, w
die inneren Winkelhalbierenden von ÐBAC,ÐCBA,ÐABC und u Ç w = M
ß
MÎu ® M hat gleiche Abstände von den Geraden AB und AC
MÎw ® M hat gleiche Abstände von den Geraden AB und BC
ß
durch Transivität:
M hat von den Geraden AC und BC die gleichen Abstände ® M Î v, da die Winkelhalbierende v ist die
Menge aller Punkte, die von den Geraden AC und BC den gleichen Abstand haben.
M ist ein
gemeinsamer Punkt der drei inneren Winkelhalbierenden.
Anmerkung:
Wegen der
gleichen Abstände (r) zu den Seiten, ist M Mittelpunkt eines Kreises, der die
Dreiecksseiten von innen berührt (der Inkreis).
Satz: In einem Dreieck schneiden sich die Höhen
in einem Punkt. Diesen Punkt nennt man Höhenschnittpunkt.
Beweis:
Durch die
Eckpunkte des Dreiecks werden Parallele zu den gegenüberliegenden Seiten
gezeichnet. So entsteht ein Dreieck A*B*C*.
ABA*C ist ein
Parallelogramm: AB = A*C
ABCB* ist ein Parallelogramm: AB = CB*
Þ A*C = B*C Þ C ist Mittelpunkt der Seite A*B*
Genauso sind die Eckpunkte des ursprünglichen
Dreiecks Mittelpunkte der Seiten des neuen Dreiecks. Die Mittelsenkrechten des
Dreiecks A*B*C* sind also gleichzeitig Höhen des Dreiecks ABC. Da sich die
Mittelsenkrechten in einem Punkt schneiden, so schneiden sich die Höhen des
Dreiecks ABC auch in einem Punkt.
Satz: Die Menge
aller Punkte einer Ebene, von denen aus eine gegebene Strecke AB unter einem
rechtem Winkel zu sehen ist, ist der Kreis mit dem Durchmesser AB. Die beiden
Endpunkte der Strecke AB gehören der Menge nicht dazu.
Beweis:
1.
Aus den Punkten des Thales-Kreises sieht
man den Durchmesser unter 90°.
Dreieck AOP und Dreieck BOP sind gleichschenklige Dreiecke OA = OP = r
bzw. OB = OP = r (Schenkel = r).
Daraus folgt:
ÐOAP = ÐAPO = a ÐBOP = ÐBPO = b
Die Innenwinkelsumme des Dreiecks ist 180°, so ist im :
a + b + ( a + b ) = 180°
2a + 2b = 180°
a + b = 90°
ß
Ð APB= 90°
2. Weder
außerhalb noch innerhalb des Kreises gibt es Punkte, von denen aus der
Durchmesser unter 90° zu sehen wäre.
a, R
liegt außerhalb des Kreises
Man verbindet R mit A, der Schnittpunkt
mit der Kreislinie ist S.
ÐASB ist ein Außenwinkel des Dreiecks SBR,
gleichzeitig ist er 90° (wegen Beweis1.).
ÐSBR + ÐSRB = ÐASB
e + w = 90° Þ w < 90°
b, Q liegt innerhalb des
Kreises
Man verbindet Q mit B, der Schnittpunkt
mit der Kreislinie ist D.
ÐAQB ist ein Außenwinkel des Dreiecks ADQ, dessen
Winkel ÐADQ 90° beträgt (wegen Beweis 1.).
ÐAQB = ÐDAQ + ÐADQ
w = e + 90° Þ w > 90°
Satz: Ein Viereck
ist dann und nur dann ein Sehnenviereck,
wenn die Summe zweier gegenüberliegender Winkel 180° beträgt.
1. Im Sehnenviereck ist die Summe zweier gegenüberliegender Winkel gleich 180°.
Beweis:
a ist ein Peripheriewinkel über BCD Þ Mittelpunktswinkel: 2a
g ist ein Peripheriewinkel über BAD Þ Mittelpunktswinkel: 2g
Zusammen bilden sie Vollwinkel:
2a + 2g = 360°
a + g = 180°
genauso: b + d = 180°
2. Ist in einem Viereck die Summe der gegenüberliegenden Winkel 180°, so ist das Viereck ein Sehnenviereck.
Beweis:
a, a = g
= 90°
BD: Durchmesser des Kreises Þ man kann Thales-Kreis konstruieren Þ A, B, C, D Î k
b, a ¹ g a > 90° g < 90° g = 180°
- a
(aus der Voraussetzung)
Drei Punkte bestimmen immer einen Kreis (Umkreis
von Dreieck ABD) Þ A,B,D
liegen also auf einer Kreislinie.
Man muss beweisen, dass C auch auf dieser
Kreislinie liegt.
a: ist ein Peripheriewinkel über BD Þ Mittelpunktswinkel ist: 2a Þ Mittelpunktwinkel über BAD ist: 360°-2a Þ alle Peripheriewinkel über BAD sind die Hälfte davon, also:180°-a groß.
Da g auch 180°-a ist (Voraussetzung), so muss der
Scheitelpunkt von g auch auf der Kreislinie liegen Þ A, B, C, D liegen auf einem Kreis
42. Die Winkel und die Diagonalen eines
Vielecks
Definition: Vieleck nennen wir eine ebene Figur, die durch in der
Ebene liegenden Strecken begrenzt wird. Diese Strecken sind die Seiten des
Vielecks. Das n-seitige Vieleck hat n Ecken und n Winkel.
Ein Vieleck ist
konvex, wenn die Verbindungsstrecke zweier beliebiger Punkte des Vielecks
innerhalb des Vielecks verläuft. |
|
Ein Vieleck ist
konkav, falls in ihm zwei Punkte existieren, deren Verbindungsstrecke teilweise auch außerhalb
des Vielecks verläuft. |
|
Satz: Das n‑seitige konvexe Vieleck hat Diagonalen.
Beweis: Von einer
beliebigen Ecke zeichnen wir alle Diagonalen.
Das n-seitigeVieleck hat n-3 Diagonalen, da zu den benachbarten
Ecken und zu dem gewählten Punkt selbst keine Diagonale gezeichnet werden kann.
Von den Ecken des Vielecks können insgesamt Diagonalen gezeichnet werden, aber so haben wir alle
Diagonalen zweimal gezählt (bei beiden Endpunkten), deshalb müssen wir die
Anzahl durch 2 teilen:
.
Satz: Die Summe der
Innenwinkel des n-seitigen Vielecks
ist .
Beweis: In dem n-seitigen
Vieleck kann man von allen Ecken n-3 Diagonalen ziehen. Die n-3 Diagonalen
zerlegen das Vieleck in n-2 Dreiecke. Die Summe der Innenwinkel eines Dreiecks
beträgt 180°, so beträgt die Summe der
Innenwinkel des Vielecks .
43.
Zusammenhang zwischen dem arithmetischen und geometrischen Mittel zweier Zahlen
a und b sind
beliebige nichtnegative Zahlen, deren arithmetisches Mittel ist und deren
geometrisches Mittel
ist.
Satz: Das geometrische
Mittel zweier nichtnegativer Zahlen ist nie größer als das arithmetische Mittel
derselben Zahlen. In Formeln:; wobei
gilt.
Beweis auf algebraischem Wege:
|
die Umformung ist
äquivalent, da beide Seiten nicht negativ sind |
Die letzte Zeile gilt immer,
da das Quadrat reeller Zahlen nie negativ wird.
Da diese letzte
Zeile gilt und man nur äquivalente Umformungen gemacht hat, stimmt die
ursprüngliche Ungleichung auch.
Wenn , dann sind die zwei Mittel gleich.
Beweis auf geometrischem Wege:
a und b sind
zwei Strecken, deren Summe der Durchmesser eines Kreises ist.
Wir errichten eine
Senkrechte im Treffpunkt der beiden Strecken (H) und im Mittelpunkt des Kreises (O).
Nach dem Satz von
Thales ist rechtwinklig, die
Strecke
ist die Höhe zur
Hypotenuse, die laut dem Kathetensatz das geometrische Mittel der Strecken a und b ist (also
).
Die Strecke ist der Radius des
Kreises, also ihre Länge ist die Hälfte des Kreisdurchmessers: (also
). Die Strecke
ist eine Halbsehne,
die kleiner gleich dem Radius (
)sein muss. Daraus folgt:
.
Wenn dann sind die zwei
Strecken gleich, so sind die zwei Mittelwerte auch gleich.
44. Was versteht man unter
Kongruenzabbildungen?
Definition: Die
Kongruenzabbildungen sind streckentreue geometrische Transformationen. Jede
Figur F wird in eine deckungsgleiche
(kongruente) Figur F' abgebildet.
Das Bild einer Strecke und
die ursprüngliche Strecke sind gleich lang.
Eigenschaften:
Die Kongruenzabbildungen
sind geradentreu, winkeltreu und kreistreu.
Beispiele:
-
Achsenspiegelungen
-
Punktspiegelungen
-
Drehungen
-
Parallelverschiebungen
-
sowie Verkettungen dieser Abbildungen
Zeichen der Kongruenz: (z.B.:
)
45.
Welche Punktabbildungen der Ebene werden Achsenspiegelungen genannt? Welche
Eigenschaften haben die Achsenspiegelungen?
Gegeben ist eine Gerade s, die Spiegelachse.
Vorschrift: 1.
Jeder
Achsenpunkt wird auf sich selbst abgebildet. 2.
Jedem
Punkt P, der nicht auf der Achse liegt, wird ein Bildpunkt P‘ so zugeordnet,
dass die Gerade s die Mittelsenkrechte der Strecke |
|
Eigenschaften:
·
Diese Abbildung ist geradentreu, längentreu, kreistreu
und winkeltreu.
·
Fixpunkte sind alle Punkte der Spiegelachse.
·
Die Spiegelachse ist eine Fixpunktgerade.
·
Fixgeraden sind alle zur Spiegelachse senkrechten
Geraden.
Weitere Bemerkungen:
Der Umlaufsinn der
Figuren ändert sich.
Gerade und Bildgerade schließen mit der Achse den
gleichen Winkel ein, |
oder sind parallel zueinander und zu der Achse. |
|
|
46. Welche Punktabbildungen der Ebene
werden Punktspiegelungen genannt? Welche Eigenschaften haben die
Punktspiegelungen?
Gegeben ist ein Punkt Z, das Zentrum.
Vorschrift: 1. Das Zentrum wird auf sich abgebildet. 2. Jeder Punkt P ( |
|
Eigenschaften:
Diese Abbildung ist
geradentreu, längentreu, kreistreu und winkeltreu.
Das Zentrum ist der
einzige Fixpunkt.
Weitere Bemerkungen:
Der Umlaufsinn einer Figur
bleibt unverändert.
|
|
47. Was versteht man unter achsensymmetrischen und punktsymmetrischen Figuren? Nennen Sie Dreiecke, Vierecke und Vielecke, die achsen- bzw. punktsymmetrisch sind!
Definition: Achsensymmetrische
Figuren sind Figuren, die durch Achsenspiegelung in sich selbst übergehen.
Beispiele:
-
das gleichschenklige Dreieck |
1 Symmetrieachse |
-
das gleichseitige Dreieck |
3 Symmetrieachsen |
-
das symmetrische Trapez |
1 Symmetrieachse |
-
das Drachenviereck |
1 Symmetrieachse |
-
der Rhombus |
2 Symmetrieachsen |
-
das Rechteck |
2 Symmetrieachsen |
-
das Quadrat |
4 Symmetrieachsen |
-
alle regelmäßigen n-Ecke |
n Symmetrieachsen |
|
|
Definition: Punktsymmetrische
Figuren sind Figuren, die durch Punktspiegelung an einem Punkt in sich selbst
übergehen.
Beispiele:
-
das Parallelogramm und daher auch: Rhombus, Rechteck,
Quadrat.
-
die regelmäßigen Vielecke mit gerader Seitenzahl
Bemerkung:
Es gibt kein
punktsymmetrisches Dreieck.
48.
Welche Transformation der Ebene nennen wir Drehung um einen Punkt? Zählen Sie
ihre Eigenschaften auf!
Gegeben ist ein Punkt Z, das Zentrum, ein Winkel und eine Drehrichtung.
Vorschrift: 1. Das Zentrum wird auf sich abgebildet. 2.
|
|
Eigenschaften:
-
Diese Abbildung ist streckentreu, winkeltreu, kreistreu,
geradentreu.
-
Es gibt einen Fixpunkt: das Zentrum Z.
-
Fixgerade:
Die Geraden, die durch Z verlaufen
sind Fixgeraden. ().
-
Der Umlaufsinn einer Figur bleibt unverändert.
Bemerkungen:
Wenn oder
, dann handelt es sich um Identität: alle Punkte der Ebene
sind Fixpunkte.
Wenn , dann handelt es sich um eine Punktspiegelung.
49. Welche Transformation nennt man
Verschiebung? Zählen Sie die Eigenschaften auf!
Gegeben ist ein Verschiebungsvektor
Vorschrift: Jeder Punkt P wird so auf P´ abgebildet, dass der Pfeil |
|
Eigenschaften:
-
streckentreu
-
winkeltreu
-
geradentreu
-
behält den Umlaufsinn bei
-
hat keinen Fixpunkt
Das Bild einer Gerade ist:
|
Wenn die Gerade parallel zu dem Verschiebungsvektor ist, dann |
|
|
51. Welche Transformation nennen wir
zentrale Ähnlichkeitsabbildung? Zählen Sie die Eigenschaften auf!
Gegeben sind ein Punkt Z, das Zentrum, und eine reelle Zahl k, der Streckungsfaktor.
Vorschrift: 1. Das Zentrum wird auf sich abgebildet. 2. Jeder Punkt P ( P ¹ Z )
wird so auf einen Bildpunkt P´
abgebildet, dass |
|
||
|
|
|
|
|
k = 1 à Identität |
||
|
k = -1 à Punktspiegelung |
||
Eigenschaften:
-
diese Abbildung ist streckenverhältnisstreu:
-
ferner ist die Abbildung geradentreu, kreistreu und
winkeltreu
-
der einzige Fixpunkt ist das Zentrum der Abbildung
-
das Bild einer Geraden ist eine zu ihr parallele Gerade die Bildstrecke ist
immer parallel zu der ursprünglichen Strecke.
-
geht die Gerade durch das Zentrum, dann ist ihr Bild die
Gerade selbst.
52. Was nennt man Vektor?
Wann sind zwei Vektoren gleich?
Definition:
Gerichtete Strecken
werden Vektoren genannt.
A: Anfangspunkt
(Fuß)
B: Endpunkt (Spitze)
Die Länge des Vektors heißt
der Betrag des Vektors.
Ein Vektor wird
durch seinen Betrag, seine Richtung und Richtungssinn festgelegt.
Zwei Vektoren werden
als gleich betrachtet, wenn sie in
ihrem Betrag übereinstimmen, parallel sind und den gleichen Richtungssinn
haben.
Bemerkungen:
|
|
-
der Nullvektor ist parallel zu allen Vektoren
-
der Nullvektor steht senkrecht auf allen Vektoren
53. Wie definieren wir die Summe,
bzw. die Differenz zweier Vektoren? Zählen sie die Eigenschaften der
Vektoraddition auf!
1.
VVektoraddition
·
Methode der sich anschließenden Vektoren: die Vektoren nimmt
man nacheinander auf; die Summe der Vektoren
ist der Vektor von dem ersten Fußpunkt zu der letzten Spitze.
Eigenschaften der
Vektoraddition:
-
Kommutativ:
-
Assoziativ:
-
Es gilt für die Beträge die Dreiecksungleichung:
2.
Differenz zweier Vektoren
Die zwei Vektoren
werden von einem gemeinsamen Anfangspunkt gezeichnet, dann verbindet man die
Spitzen der Vektoren. Die Spitze des Differenzvektors zeigt zu dem Vektor
hin, wovon subtrahiert wird.
54. Was verstehen wir unter
dem Produkt eines Vektors mit einer Zahl?
Multiplikation eines Vektors mit einer Zahl:
Gegeben sind der Vektor a
und eine reelle Zahl. Für den Vektor
gilt:
1.
2.
und a haben
a)
die gleiche Richtung, wenn
b)
die entgegengesetzte Richtung, wenn
c)
ist der Nullvektor,
wenn
Eigenschaften:
Für die Multiplikation von Vektoren mit Zahlen gilt: (l, m Î R)
l a = a l (Kommutativgesetz)
l (ma) =(l m) a (Assoziativgesetz)
l (a + b) = l a + l b (Distributivgesetz)
(l + m) a =l a +m a (Distributivgesetz)
55. Beweisen Sie: In einem Dreieck
schneiden sich die Seitenhalbierenden in einem Punkt.
Satz: Die Seitenhalbierenden eines Dreiecks schneiden sich
in einem Punkt. Diesen Punkt nennt man Schwerpunkt. Der Schwerpunkt teilt jede
Seitenhalbierende im Verhältnis 1:2.
Beweis:
Die
Seitenhalbierenden und
schneiden sich in
einem Punkt: S
ist eine Mittellinie
des Dreiecks, daher ist sie parallel zu
und
(Wechselwinkel)
So sind die Dreiecke und
ähnlich. (Ihre Winkel
stimmen überein)
Für die Seitenverhältnisse
gilt: , da
eine Mittellinie ist.
Wir müssen noch untersuchen,
ob die dritte Seitenhalbierende auch durch S verläuft.
Nehmen wir an, dass die
Seitenhalbierende die Gerade
im Punkt K schneidet.
Genauso wie vorher können
wir beweisen, dass, da
eine Mittellinie ist.
die Punkte S und K fallen zusammen.
Die Seitenhalbierende verläuft also auch
durch den Punkt S. So schneiden sich
alle Seitenhalbierenden in einem Punkt.
56. Satz von Pythagoras
Satz: In einem rechtwinkligen Dreieck ist die
Quadratsumme der Katheten gleich dem Quadrat
der Hypotenuse.
Beweis: Wir betrachten 2 kongruente Quadrate mit der
Seitenlänge a + b. Diese werden in Teilfiguren aufgeteilt:
1. Vier Dreiecke + ein Viereck
So ist der Flächeninhalt des Vierecks c2.
2. Vier Dreiecke + zwei Quadrate mit dem
Flächeninhalt a2 bzw. b2.
Alle Dreiecke sind kongruent, denn sie
stimmen in den Seitenlängen a, b und dem von diesen Seiten eingeschlossenen
Winkel (90o) überein.
Von gleichen Flächen nehmen wir gleiche Flächen (4 kongruente Dreiecke)
weg, so sind die übriggebliebenen Flächen auch gleich.
Kehrsatz: Ist
in einem Dreieck die Quadratsumme zweier Seiten gleich dem Quadrat der dritten
Seite, so ist das Dreieck rechtwinklig.
Beweis:
Voraussetzung:
Wir zeichnen ein rechtwinkliges Dreieck mit den Katheten a und b,
und bezeichnen die Hypotenuse mit d.
Dann gilt nach dem direkten Satz von Phytagoras: Aus unserer Voraussetzung: |
a2 + b2 = d2 a2 + b2 = c2 |
|
d2 = c2 |
Die beiden Dreiecke stimmen in allen drei Seiten überein, also sie sind
kongruent, deshalb stimmen die entsprechenden Winkel überein.
57. Formulieren Sie den Strahlensatz und die Umkehrung des Strahlensatzes!
Strahlensatz:Werden die Schenkel eines Winkels von
Parallelen geschnitten, so verhalten sich die Abschnitte auf dem einen
Schenkel, wie die entsprechenden Abschnitte auf dem anderen Schenkel.
Die Umkehrung des Satzes stimmt im Allgemeinen nicht. Wenn man aber die Strecken von dem Scheitelpunkt aus nimmt, kann man einen Umkehrsatz formulieren:
Umkehrung: Werden die Schenkel eines Winkels von 2 Geraden so geschnitten, dass die Abschnitte auf beiden Schenkeln in demselben Verhältnis stehen, so sind diese Geraden parallel zueinander.
59. Wann nennen wir zwei
Figuren ähnlich?
Zwei Figuren sind ähnlich, wenn es eine solche Ähnlichkeitsabbildung gibt, die die eine Figur in die andere überträgt.
Wann sind zwei Dreiecke
ähnlich?
1. Zwei Dreiecke sind ähnlich, wenn sie im
Verhältnis der Längen entsprechender Seiten übereinstimmen.
2.
Zwei Dreiecke sind ähnlich, wenn sie im Verhältnis der Längen
zweier Seiten und im Mass des eingeschlossenen Winkels übereinstimmen.
; und a = a,
3. 2 Dreiecke sind ähnlich, wenn sie im
Verhältnis der Längen zweier Seiten und im Mass des Gegenwinkels der grösseren der beiden Seiten
übereinstimmen.
; und g = g‘ ,
>
4. 2
Dreiecke sind ähnlich, wenn sie in den Maßen von zwei Winkeln übereinstimmen.
a = a’
b = b’
60. Drücken Sie den Flächeninhalt des
Kreissektors und des Kreissegments durch den Radius und den Mittelpunktswinkel
aus!
Kreissektor: Der
Mittelpunktswinkel verhält sich zum Vollwinkel, wie der Flächeninhalt des
Kreissektors zum Flächeninhalt des ganzen Kreises.
360o
= 2p rad „entspricht“
mit der Bogenlänge: (nach der Definition von Bogenmaß)
Kreissegment:
Flächeninhalt des Kreissegments wird so berechnet, dass man von dem
Flächeninhalt des entsprechenden Kreissektors den
Flächeninhalt des Dreiecks subtrahiert.
a in Bogenmaß:
|
|
|
a ino:
|
|
|
61. Nehmen wir zwei ähnliche Vielecke, bzw. ähnliche Pyramiden, der Ähnlichkeitsfaktor
ist in beiden Fällen k. Beweisen Sie, dass das Flächeninhaltsverhältnis von den zwei Vielecken k2
ist, das Volumenverhältnis von
den zwei Pyramiden k3 ist.
1.
Flächenverhältnis ähnlicher Figuren:
a.
Nehmen wir zwei ähnliche Dreiecke:
Die Ähnlichkeit ist verhältnistreu, so gilt:
;
(*)
;
(**)
Die Flächeninhalte der Dreiecke:
Jetzt verwenden wir (*) und (**):
b.
Nehmen wir zwei ähnliche Vielecke:
Man kann alle Vielecke in Dreiecke zerlegen.
↑
2.
Volumenverhältnis von zwei ähnlichen Pyramiden:
Die Grundflächen
sind ähnlich, so gilt:
(Punkt 1.)
Die Höhen
verhalten sich folgendermaßen:
62. Welcher Zusammenhang
besteht zwischen dem Flächeninhalt der Grundfläche einer Pyramide und dem einer
zur Grundfläche parallelen Schnittfläche?
Satz: Die Schnittfläche verhält sich zur Grundfläche,
wie die Quadrate der Abstände dieser Flächen von der Spitze der Pyramide:
Beweis:
·
Da
der Schnitt parallel zur Grundfläche ist, liegt eine Ähnlichkeitsabbildung vor,
das Zentrum ist die Spitze der Pyramide.
·
Der
Ähnlichkeitsfaktor ist k.
·
Dann
gilt für die einzelnen Seiten auch
·
.
·
In
demselben Verhältnis stehen die Höhen der Pyramiden, also: (*).
Wir wissen, dass das Flächeninhaltsverhältnis ähnlicher Figuren gleich dem Quadrat des Ähnlichkeitsfaktors ist (Satz 61.)
63. Beweisen Sie, dass die
Kathete eines rechtwinkligen Dreiecks gleich dem geometrischen Mittel aus der
Hypotenuse und dem entsprechenden Hypotenusenabschnitt ist.
In
Formeln :
Beweis :
Die Dreiecke
∆ABC und ∆ACT sind ähnlich, weil sie beide rechtwinklig sind, und
in dem Winkel CAT übereinstimmen.
Dann sind ihre Seiten verhältnisgleich :
Genauso folgt aus
der Ähnlichkeit von ∆ABC und ∆BCT
(rechtwinklige
Dreiecke und CBA ist gemeinsamer Winkel):
64. Zu der Hypotenuse
gehörende Höhe eines rechtwinkligen Dreiecks teilt die Hypotenuse in zwei
Hypotenusenabschnitte. Beweisen Sie, dass die zur Hypotenuse gehörende Höhe
gleich dem geometrischen Mittel aus den zwei Hypotenusenabschnitten ist.
In Formeln :
Beweis:
Die Dreiecke ΔACT und ΔBCT sind ähnlich, weil sie rechtwinklige
Dreiecke sind und noch einen gleichen Winkel haben : CAT =
BCT = α (da
α+β=90°gilt).
Dann sind ihre Seiten verhältnisgleich :
65. Satz über die Tangenten-
und Sekantenabschnitte am Kreis
Sekanten-Tangenten-Satz:
Von einem Punkt außerhalb des Kreises wird an den Kreis eine Tangente und eine Sekante gezeichnet. Der Tangentenabschnitt ist das geometrische Mittel der beiden Sekantenabschnitte.
Beweis:
Wir verbinden den Punkt Q mit den Punkten R und S. Das Dreieck QRP ist
ähnlich zu dem Dreieck QSP, weil sie in zwei Winkeln übereinstimmen:
Da die zwei Dreiecke ähnlich sind, sind die Verhältnisse der entsprechenden
Seiten auch gleich.
S
66. Wie definiert man die
Winkelfunktionen für spitzen Winkel?
Alle rechtwinklige Dreiecke mit dem Winkel a sind ähnlich. So sind die Verhältnisse der Seitenlängen für a auch charakteristisch.
Im rechtwinkligen Dreieck nennt man das Verhältnis der dem spitzen Winkel a gegenüberliegenden Kathete zur Hypotenuse den Sinus des Winkels a.
Ähnlich definiert man die übrigen Winkelfunktionen:
Wichtige Zusammenhänge:
a) sin a = cos(90°- a)
Der Sinus eines Winkels ist
gleich dem Kosinus seines Komplementärwinkels.
b) tg a = ctg(90°-a)
Der Tangens eines Winkels
ist gleich dem Kotangens seines Komplementärwinkels.
c) sin2 a + cos2 a = 1
d)
, da
e)
67. Wie definiert man allgemein den
Sinus bzw. den Kosinus eines beliebigen Winkels?
r = Radius des Einheitskreises
r = 1
e = Einheitsvektor (Länge ist 1)
α = Drehwinkel
Der Sinus eines beliebigen Winkels α ist die zweite Koordinate eines
Einheitsvektors, der um α gedreht ist.
Der Kosinus eines beliebigen Winkels α ist die erste Koordinate eines
Einheitsvektors, der um α gedreht ist.
e = cos α i + sin α j
e(cos α ; sin α)
Jeder Winkel hat einen Sinus- und Kosinuswert.
Sinuswerte: |
Kosinuswerte: |
Die Periode ist 360°, in Radiant: 2π sin α = sin(α + k . 360°) k Є Z cos α = cos(α + k . 360°) k Є Z |
|
|
|
-1 ≤ sin α
≤ 1
-1 ≤ cos α
≤ 1
68. Wie definiert man allgemein den
Tangens bzw. den Kotangens eines beliebigen Winkels?
Definition:
Der Tangens eines beliebigen Winkels a ist der Quotient aus dem Sinus und aus dem Kosinus dieses Winkels, falls dieser Quotient existiert.
Definition:
Der Kotangens eines beliebigen Winkels a ist der Quotient aus dem Kosinus und aus
dem Sinus dieses Winkels, falls der Quotient existiert.
Nicht jeder Winkel hat einen Tangens- oder Kotangenswert.
tg 90° und tg
270° …sind nicht definiert Die Periode ist
180°, in Bogenmaß: π. tg α = tg(α + k180°) , k Є Z tg(-α) = -tg α |
ctg 0°, ctg
180°, ctg 360°…sind nicht definiert Die Periode ist
180°, in Bogenmaß: π. ctg α = ctg(α + k180°) , k Є Z ctg(-α) = -ctg α |
Tangenswerte |
Kotangenswerte |
||||
|
|
69. Bestimmen Sie die genauen Werte
der Winkelfunktionen für die Winkel von 30°, 45°, 60°.
Aus einem
regelmäßigen Dreieck (mit der Seitenlänge 1) bzw. einem
gleichschenklig-rechtwinkligen Dreieck (mit der Kathetenlänge 1) kann man die
genauen Werte dieser Winkelfunktionen bestimmen.
|
|
|
|
|
Abkürzungen: GK:
Gegenkathete, AK: Ankathete, H: Hypotenuse
Zusammengefasst:
Beweis:
Hat ein Vektor v
die Koordinaten x und y, ist seine Länge: |v| =
|v| 2 =
x 2 + y 2
Nach der
Definition der Winkelfunktionen sind: x = sina, y = cosa
Damit folgt: sin2a+cos2a = 1
71. Bestimmen Sie den Flächeninhalt
des Dreiecks, wenn zwei Seiten und der von ihnen eingeschlossene Winkel gegeben
sind!
Es ist zu
beweisen: A =
Beweis:
a.)
wenn c < 90°
A =
DCTB ist rechtwinklig:
sinc =
a × sinc = hb
eingesetzt für hb
in die Flächeninhaltsformel
A =
b.) wenn c = 90°
DBCA ist rechtwinklig:
A = ; da a = h b
A =
A =
c.) wenn c > 90°
Wenn es ein stumpfwinkliges Dreieck ist, so muss man im DBCD mit hb = a × sin(180°-c) rechnen:
A =
Aber da sin(180°-c) = sinc :
A =
Zusammenfassung:
für jedes Dreieck
gilt:
73. Beweise den folgenden
Zusammenhang zwischen der Kreissehne der Länge a, dem Radius des Kreises r
und dem Peripheriewinkel a, der zu a gehört: a = 2r
× sina.
Beweis:
a, a < 90°
Man zeichnet den Durchmesser , so bekommt man das Dreieck PQA*.
Wegen des Satzes über die
Peripheriewinkel ist der Winkel PA*Q auch a, gleichzeitig ist das Dreieck PQA*
rechtwinklig wegen des Thales-Satzes, da PA* Durchmesser des Kreises ist.
In dem rechtwinkligen Dreieck
gilt:
sina =
a = 2r × sina
b, a = 90°
Wenn
a = 90°, so ist a = 2r
(Thales Kreis)
Auch
diesmal ist es so:
a
= 2r = 2r × 1 =2r sin90° = 2r × sina
c, a > 90°
Wenn der Winkel a stumpf ist, so muss man das Dreieck PQA* nehmen:
Winkel PQA* = 90°, da PA* Durchmesser ist
Winkel PA*Q = 180°-a, da PAQA* ein Sehnenviereck ist.
So im Dreieck PQA*:
sin(180°-a) =
a = 2rsin(180°-a)
Aber da sin(180°-a) = sina ist a = 2r × sina